Schule vor 100 Jahren
Schule vor 100 Jahren

Schule vor 100 Jahren

Eine Schule früher war ganz anders aufgebaut als Schulen heute.
Auch zwischen Schülern und Schülerinnen damals und heute gab es Unterschiede. Doch welche Unterschiede gab es?

Eine Schulklasse bestand vor 100 Jahren aus bis zu sechzig Schülerinnen
oder Schülern. Die Mädchen und Jungen gingen auf getrennte Schulen und es existierten keine Klassen mit Jungen und Mädchen gemischt. Fast alle heutige Schulen besuchen sowohl Mädchen als auch Jungen. Auch die Klassen heute sind um einiges kleiner.

Früher gab es in Schulen eine Kleiderordnung: Die Mädchen hatten über knielange Röcke und Schürzen zu tragen. Ihre Haare durften sie niemals offen tragen. Auch die Jungen hatten sich an die Kleiderordnung zu halten.
Ein Matrosenkragen war Pflicht und die Haare mussten sie streng zur Seite kämmen. Auch heute tragen die Schülerinnen und Schüler an manchen Schulen eine Schuluniform. Das ist besonders in den Vereinigten Staaten und Asien sehr verbreitet.

In der Schule ging es zu wie beim Militär: Der Lehrer erteilte Anweisungen und die Schüler und Schülerinnen hatten zu gehorchen. Bei der Begrüßung musste man aufrecht stehen, die Beine zusammen gepresst. Die Kinder riefen:,,Guten Morgen, Herr Lehrer“ und vollendeten das Ritual mit einem Knicks oder einer Verbeugung. Selbst für das Melden gab es Regeln: Aufzeigen nur mit der rechten Hand und die linke stützte den rechten Ellenbogen. Die sauberen Hände hatten auf dem Tisch zu liegen, die Füße auf dem Boden nebeneinander gestellt und den Lehrer musste man stets anblicken.
Die Linkshänder wurden gezwungen mit rechts zu schreiben, da die linke Hand als schmutzig galt. Auch heute begrüßen wir Schüler die Lehrer im Stehen, aber müssen weder Knicks noch Verbeugung machen. Und natürlich dürfen die Linkshänder mit der linken Hand schreiben.

Brach jemand die Schulregeln, kam der Schulmeister (ein Lehrer, der für die Strafen verantwortlich war bzw. der die Kinder bestrafte). Wer nicht lesen konnte, erhielt sieben Schläge auf den Rücken. Auch gegenseitiges Helfen war nicht gern gesehen. Dafür bekam man schockierenderweise zwei Schläge. Ganz selten kam es mal vor, dass ein Schüler die Eier aus einem Vogelnest nahm. Er wurde bestraft mit drei Schlägen auf das Gesäß. Alle Bestrafungen wurden in einem Strafbuch vom Schulmeister notiert. Heutzutage ist es verboten Kinder zu schlagen und Strafen dieser Art existieren nicht mehr.

Gerade für die Sitzenbleiber gab es in der Schule wenig zu lachen. Sie mussten ein farbiges Band an der Mütze tragen und wurden ziemlich gedemütigt.