Der Juni ist der Monat des Regenbogens, denn am 1. Juni beginnt wie jedes Jahr dann der Pride month. Doch der Juni heißt nicht einfach nur so, sondern hat auch einiges zu bieten:
- Am 17.06.2022 findet ab 19:00 Uhr ein CSD Warm Up Abend mit zahlreichen Live-Acts, einiger
Musik und Redebeiträgen statt. - Der 18.06.2002 hat dann ab 11:00 Uhr die Hauptaktion zu bieten. Gestartet wird mit einiger
Musik und ein paar Reden. Um 13:00 Uhr startet dann die Demonstration am Schlossplatz.
Schließlich folgt dann um 15:00 Uhr zurück am Schlossplatz die Abschlusskundgebung und dann
das Kulturfest. - Für einen feierlichen Abschluss sorgt noch am selben Abend um 22:00 Uhr die Night of the Pride.
Es gibt also einiges zu erleben und zu feiern und so soll es auch sein. Nicht zu vergessen ist jedoch , dass es sich dennoch um eine Demonstration handelt, bei der jede einzelne Person zählt, die teil nimmt.
Aber um was genau geht es denn jetzt bei dem ,,Pride month“?
Der Pride month steht für Stolz, Toleranz und Selbstbewusstsein und kämpft damit gegen Kriminalisierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung jeglicher Menschen. Hauptsächlicher geht es aber im Pride month um die Gleichberechtigung für die LGBTQIA+ Community. LGBTQIA+ steht übrigens für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle/Transgender-, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen, schließt aber jegliche Sexualitäten und Geschlechter mit dem Plus ein. Wie denke ich auch schon deutlich genug geworden ist, ist das Symbol der LGBTQIA+ Community die Regenbogenflagge. Entworfen wurde diese von Gilbert Baker für den Gay freedom day 1978 und jede einzelne Farbe hat ihre Bedeutung. Rot steht für das Leben, Orange für die Heilung, Gelb für das Sonnenlicht, Grün für die Natur, Blau für die Harmonie und Violett für den Geist.
Die Geschichte des Pride months
Der Pride month ist dafür da, für die Gleichberechtigung aller zu kämpfen. Doch dass dieser im Juni liegt, kommt nicht von irgendwo her. Der Ursprung des Pride months liegt im Juni 1969 in New York City. Zur damaligen Zeit galten Menschen, die nicht heterosexuell waren oder ihr Geschlecht verändert hatten, noch überall als geisteskrank und gehörten für die Menschen ins Gefängnis. Es war und ist jedoch nicht möglich jeden einzelnen, der zu der LGBTQIA+ Community gehörte, wegzusperren und so entstanden auch Treffpunkte, wie zum Beispiel die Gay Bar, das ,,Stonewall-Inn” in der Christopher Street in New York. Es war ein sicherer Ort für Personen der LGBTQIA+ Community und so kamen die unterschiedlichsten Menschen zusammen.
Doch auch hier kam es immer wieder zu Polizeirazzien und Polizeigewalt, denn das Lokal hatte keine Lizenz für den Ausschank von Alkohol und Homosexualität galt als Straftat. Die Mafia, der die Lokale gehörten, bezahlte die Polizei, damit die Bar geöffnet blieb, da sie diese für ihre Geschäfte nutzte. Die Polizei konnte im Stonewall Inn praktisch ein- und ausgehen, Alkohol beschlagnahmen und vor allem: Gäste verhaften. Normalerweise wussten die Barbetreiber und -gäste dank Maulwürfen bei der Polizei schon im Vorfeld von den Razzien. Diese fanden meist bereits früh am Abend statt, sodass nach der Razzia ganz einfach der zuvor versteckte Alkohol herausgeholt und weitergefeiert wurde.
Am 28. Juni 1969 kam es aber anders. Die Polizei wollte wieder einmal eine Razzia durchführen, doch sie stieß auf Gegenwehr, vielleicht weil sie unangekündigt erst weit nach Mitternacht auftauchte. Vielleicht aber auch, weil die als Drag King bekannte Stormé DeLarverie während ihrer Verhaftung die Menge aufgefordert haben soll, endlich etwas zu unternehmen.
Die LGBTQ-Community aus dem Stonewall Inn begann gegen die Polizisten zu demonstrieren und zu randalieren: Die Menschen schmissen Flaschen und Steine, drängten die Polizei mit Menschenketten ab und prügelten sich. Die Polizei versuchte, die Situation unter Kontrolle zu bringen und ging ebenfalls teilweise gewalttätig vor, was die Menschenmenge nur noch mehr aufbrachte. Viele Passanten, die im lebhaften Greenwich Village unterwegs waren, schlossen sich den Protesten an. Erst nach einigen Stunden gelang es der Polizei, die Straße zu räumen.
Letztendlich war dieser Tag der Auslöser für weitere Demonstrationen und schlussendlich auch für den Pride month und den Christopher Street Day. Einerseits soll all jener gedacht werden, die ihr Leben im Kampf für die Rechte von queeren Menschen gelassen haben. Andererseits soll dieser Monat auch auf noch immer bestehende Ungerechtigkeiten hinweisen. Und nicht zuletzt soll der Pride Month auch die Vielfalt der Gesellschaft feiern, queere Menschen mit Stolz erfüllen und alle zu einem friedlicheren Miteinander bewegen.
Und obwohl sich seit 1969 viel getan hat, hat der Pride Month noch immer seine Berechtigung. Im Jahr 2020 kam es laut dem Bundesministerium in Deutschland zu 578 Straftaten, die gegen die sexuelle Orientierung gerichtet waren sowie zu 204 transphoben Straftaten. In vielen Ländern ist Homosexualität auch heute noch strafbar und auch in Deutschland gibt es noch immer Gewalt gegen die LGBTQIA+ Community. Es ist also wichtig, dabei zu sein, zu unterstützen und die, die für die LGBTQIA+ Community gekämpft haben, zu ehren.