Kuriose Weihnachtsbräuche weltweit
Kuriose Weihnachtsbräuche weltweit

Kuriose Weihnachtsbräuche weltweit

Titelbild: pixabay.com

Weihnachten steht vor der Tür – nicht nur in Deutschland, auch in etlichen Ländern auf der ganzen Welt. Allerdings feiert nicht jedes Land Weihnachten auf die gleiche Art, sodass einige kuriose Weihnachtsbräuche mit der Zeit entstanden sind. So kurios, dass sie bei uns in Deutschland kaum zu glauben sind. 

Spanien: Die größte Lotterie der Welt 

Die jährliche Weihnachtslotterie “El Gordo”, zu Deutsch “Der Dicke”, gilt als die größte Lotterie der Welt. Menschen aus allen erdenklichen Teilen der Welt nehmen an der spanischen Lotterie teil. Schließlich winken insgesamt Gewinne in Milliardenhöhe. Wer den Hauptgewinn zieht, gewinnt den “Dicken”. Deshalb besitzt die Lotterie diesen ungewöhnlichen Namen. Besonders in Spanien selbst liegt die Lotterie jedes Jahr hoch im Kurs: Rund 70 Prozent der Bevölkerung nehmen daran teil. Dabei findet das Losziehen zwei Tage vor Weihnachten in Madrid statt. Dort befinden sich an diesem Tag circa 100.000 Loskugeln in der Lostrommel. Die gewonnenen Losnummern verkünden die Spanier jedoch nicht auf normale Art. Stattdessen singt jedes Mal ein Schüler die entsprechende Losnummer vor, während ein anderer Schüler die Gewinnsumme singt. El Gordo ist in Spanien eine Tradition, deren Ursprung tatsächlich über 200 Jahre zurückliegt. Der Hype um die riesige Lotterie beginnt bereits im Spätsommer. Zu diesem Zeitpunkt startet nämlich der Verkauf von den Losen. Da ein gewöhnliches Los stolze 200 Euro kostet, teilen sich viele Familien ein “Zehntellos”. Die Gewinner eines Zehntelloses erhalten immerhin zehn Prozent des Preisgeldes. Um es legal zu erwerben, muss man das Los allerdings vor Ort kaufen, weil es sich bei El Gordo um eine staatliche Lotterie handelt.  

Philippinen: Längste Weihnachten der Welt 

Wer bereits auf die Vorweihnachtszeit in Deutschland genervt reagiert, sollte besser die Philippinen meiden. Dort beträgt die Weihnachtszeit nämlich ganze 4 Monate! Ab dem September wird für Weihnachtsstimmung gesorgt, indem sämtliche Wohnhäuser passend dekoriert werden. Die tägliche Weihnachtsmesse Simbang Gabi startet am 16. Dezember und wird täglich ab 3 Uhr “morgens” gehalten. Erst am dritten Sonntag im Januar endet die Weihnachtszeit auf den Philippinen, somit zählt ein Drittel des Jahres zu Weihnachten. An diesem Tag wird das Santo-Niño-Fest gefeiert: Traditionell beenden Straßenumzüge die Weihnachtszeit. 

Ungarn: Ausschau halten nach Hexen auf dem Lucastuhl

In Ungarn feiern die Menschen eine Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Alles beginnt am 13. Dezember, wenn die Frauen nicht arbeiten dürfen, damit Hühner ungestört ihre Eier legen können. Das sogenannte Luciafest beginnt an diesem Tag und endet an Heiligabend. Während dieser Zeit baut die Frau in der Familie den sogenannten Lucastuhl. Der Tradition nach muss der Stuhl aus sieben verschiedenen Holzarten bestehen. An jedem Tag wird ein Holzteil des Stuhls ergänzt, bis am 24. Dezember der Stuhl vollendet ist. Dann erfolgt der Höhepunkt, für den die Arbeit tagelang errichtet wurde: Die Familie geht samt Lucastuhl zur Weihnachtsmesse. Dort angekommen stellt sich die Frau, die den Stuhl gebaut hat, auf den Stuhl drauf und hält nach verkleideten Hexen Ausschau. Sollte der Stuhl brechen, gilt sie selbst als Hexe. Doch falls sie eine von ihnen entdeckt, rennt sie mit dem Stuhl sofort nach Hause und flieht vor den Hexen, die ihr hinterherrennen. Zuhause wird der Stuhl ins Feuer geworfen und verbrannt. Gelingt es ihr, so sagt man, ist die Familie ein Jahr sicher vor Hexen.  

Slowakei: Pudding an der Decke

Als Nachtisch zum Weihnachtsessen wird hier “Loksa” serviert, ein allseits bekannter Pudding. Das kuriose Ritual beginnt, indem der Mann oder das älteste Familienmitglied einen Teil des Puddings an die Decke wirft, mithilfe eines Löffels. Nun wartet die Familie am Essenstisch, wie lange der Pudding an der Decke kleben bleibt. Sollte möglichst wenig von der Decke fallen, bedeutet dies eine gute Ernte im neuen Jahr. Doch eine Frage bleibt ungeklärt: Wer holt den Rest des Puddings von der Decke herunter?! 

Russland: 12-Gänge-Menü

Der russische Jahreskalender weicht etwas von unserem Kalender ab, deshalb wird in Russland am 6. Januar Heiligabend gefeiert, am Tag darauf folgt der erste Weihnachtstag. Zuvor herrscht eine Fastenzeit ab dem 28. Dezember, in der nur vegetarische Speisen gegessen werden dürfen. Zum Abschluss der Fastenzeit an Heiligabend wird dann alles nachgeholt: 12 vegetarische Speisen werden für das Festmahl angerichtet. Am 7. Januar bereitet man gerne Fleischgerichte zu, um die vegetarische Fastenzeit abzuschließen. Allerdings halten sich viele Russen nicht an die Vorgaben und nehmen spätestens an Heiligabend wieder Fleischgerichte zu sich. 

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