Der Umwelt helfen: Aber wie?
Der Umwelt helfen: Aber wie?

Der Umwelt helfen: Aber wie?

Worum geht’s?

Wir alle kennen den Klimawandel. Wir alle wissen, dass die Umweltverschmutzung ein riesiges Problem ist. Wir alle wissen, dass etwas getan werden muss. Aber tun wir wirklich etwas? Tust du wirklich etwas? Wenn wir so weiter machen wie bisher, ist bald nichts mehr übrig von unserem einzigartigen Planeten. Und das müssen wir verhindern. Also was kann man tun, um etwas zum Schutz unserer Erde beizutragen? Wie kann man selbst dafür sorgen, dass dieser Welt ein bisschen mehr von dem entgegengebracht wird, was sie verdient?

Wo liegt das Problem?

Die Umwelt leidet unter unserem rücksichtslosen Verhalten. Jedes Jahr sind mehr als 10 Mio. Tonnen Müll, die durch uns ins Meer gelangen, dafür verantwortlich, dass abertausende Vögel, Fische und Säugetiere ihr Leben lassen müssen. Delfine ertrinken in Fischernetzen, Vögel und Meeresschildkröten ersticken an dem Plastik, das sie für ihre Nahrung halten. Pro Quadratkilometer treiben etwa 18 000 Plastikteile auf dem Wasser, während die restlichen 90% auf den Boden sinken. Die Pestizide der Landwirtschaft sorgen für das Insektensterben, als dessen Folge unser Gemüse und Obst nicht mehr bestäubt wird. Giftige Pestizide gelangen in unseren Körper und reichern sich dort an. Ganze Ökosysteme werden durch die Giftstoffe zerstört.
Der Regenwald muss der Haltung von Rindern, der Futterproduktion für Masttiere, dem Anbau von Ölplantagen oder der Gewinnung von Rohstoffen weichen. Ganze Arten verlieren ihren Lebensraum, aber auch das in den Bäumen gespeicherte CO2 gelangt in die Atmosphäre und trägt zur Erderwärmung bei.

Die Folgen des Klimawandels werden in Form von Überschwemmungen, Hitze, Dürren und weitere Naturkatastrophen auftreten. Und auch mit dem steigenden Meeresspiegel und dem damit verbundenen Untergang einst bewohnbarer Landflächen werden wir zu kämpfen haben. All das sind nur wenige Beispiele für die Schäden, die wir angerichtet haben und noch immer anrichten. Alles auf dieser Welt beruht auf einem komplexen Gleichgewicht. Aber wenn ein Bestandteil verloren geht, kann man die Auswirkungen auch in allen anderen Bereichen spüren. Und das werden wir. Wir werden die Konsequenzen für unser Verhalten tragen müssen. Wir werden weder genug bewohnbare Fläche noch genug Nahrungsmittel, Trinkwasser oder Rohstoffe haben. Kurz: Wir werden auf diesem Planeten nicht mehr überleben können. Und anstatt jetzt zu versuchen, einen anderen Planeten bewohnbar zu machen, müssen wir versuchen, diesen weiterhin bewohnbar zu lassen.

Ich möchte euch ein paar einfache Tipps näher bringen, mit denen auch ihr zum Umweltschutz beitragen könnt. Sie werden keine Wunder bewirken, aber jeder muss bei sich selbst anfangen. Wenn wir alle darauf achten, was wir essen, wie wir uns fortbewegen und wie wir leben, dann können die kleinsten Dinge einen gewaltigen Unterschied machen.

„Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt.“

Also sollten wir diesen ersten Schritt gehen.

Tipps

1) Regional und saisonal kaufen
Das bedeutet, dass man Produkte kauft, die in der eigenen Umgebung oder zumindest im eigenen Land angebaut wurden und zwar zu der Zeit, zu der sie natürlicher Weise auch wachsen würden. So wird der Ausstoß von CO2 vermieden, der normalerweise durch den Transport der Lebensmittel in unser Land erfolgt. Zudem wird der Anbau in oft beheizten Gewächshäusern dadurch ersetzt, dass man das isst, was die Jahreszeit hergibt. Im Sommer sind das z.B. Beeren, während im Winter eher Kohl auf den Tisch kommen würde. In einem Saisonkalender findet ihr heraus, welche Obst- und Gemüsesorten zu welcher Jahreszeit geerntet werden.

2) Weniger Fleisch essen
Durch die Produktion des Futters von Masttieren wird der Regenwald abgeholzt. Dadurch werden nicht nur Unmengen an CO2 freigesetzt, die unser Klima schädigen, sondern auch unzählige Tierarten, darunter Affen, Insekten oder Frösche, verlieren ihren Lebensraum. Auch die Tiere selbst, z.B. Kühe und Rinder, stoßen Unmengen an Methan aus, einem Treibhausgas, das einen viel größeren negativen Effekt auf das Klima hat als z.B. CO2.

Aber natürlich spielen auch die Haltung und das Leben der Tiere eine wichtige Rolle, vor allem, wenn es sich nicht um Bio-Fleisch handelt. Die Tiere werden unter unmöglichen Bedingungen gehalten: Sie werden mit Antibiotika und Medikamenten voll gepumpt, damit sie auf dem winzigen Raum nicht krank werden, aber auch, damit sie zunehmen. Unter anderem der Stress, das daraus resultierende aggressive Verhalten, keine Bewegungsmöglichkeiten, der minimale Raum und natürlich die Art des Sterbens sind Teil dieser grauenvollen Misshandlung.

3) Bio und Fairtrade
Siegel wie Bio oder Fairtrade sind ebenfalls erstrebenswert, da sie gewisse Standards voraussetzen. Fairtrade zum Beispiel verspricht eine fairere Produktion, die den HerstellerInnen ein gerechteres Einkommen und menschenwürdige Arbeitsbedingungen sichert und ihre Gesundheit und die der Umwelt schützt. Für die Herstellung von Produkten mit einem Biosiegel wurden keine Pestizide genutzt, wodurch die Umwelt geschont wird. Es schmeckt aber auch einfach besser und auch unsere Gesundheit wird geschützt, da wir keine giftigen Chemikalien über unsere Nahrung aufnehmen. Zudem steht das Zertifikat auch für höhere Lebensbedingungen für die Tiere, die sonst in Massentierhaltung gehalten werden würden. Vor allem bei Fleisch- und Milchprodukten und bei Eiern ist es unglaublich wichtig, auf das Bio-Siegel zu achten.

4) Wasser sparen
Wasser ist eine begrenzte Ressource, die in vielen Ländern nur mangelhaft vorhanden ist. Das Abwasser belastet die Umwelt, die Aufbereitung und das Pumpen benötigen Energie und wir nehmen anderen Lebewesen ihr Trinkwasser. Damit wir hier weiterhin genug Wasser haben, müssen wir überall, wo es geht, Wasser einsparen. Das geht zum Beispiel, wenn man duscht anstatt zu baden oder Wasch- und Spülmaschinen nur anstellt, wenn sie auch wirklich voll sind. Aber auch wassersparende Geräte, z.B. eine Sparspültaste an der Toilette, oder das Auffangen von Regenwasser zum Pflanzengießen, anstatt den Wasserschlauch zu nehmen, ist eine gute Möglichkeit. Aber allein schon das Ausstellen des Wasserhahnes beim Zähneputzen oder das Waschen von Obst in einer Schüssel anstatt unter dem Wasserhahn kann viel zum Einsparen beitragen.

5) Weniger Auto fahren
Neben dem Sprit und der Produktion der Autos ist vor allem auch der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid ein großes Problem für die Umwelt. Das durch uns verstärkte Treibhausgas trägt in einem komplizierten Prozess dazu bei, dass sich die Erde weiter erwärmt und ist so ein großer Mitverantwortlicher des Klimawandels und dessen Folgen. Anstatt also mit dem Auto zu fahren, sollte man überall versuchen, auf öffentliche Verkehrsmittel oder auch einfach auf das Fahrrad zurückzugreifen. Der Weg zur Schule, in die Stadt oder zum Supermarkt kann mit einem Fahrrad (z.B. mit einem Kinderanhänger) erfolgen.

6) Energiesparen
Ein Fehler, den viele z.B. beim Lüften machen, ist das dauerhafte „auf Kipp“. So gelangt die durch das Heizen entstandene Wärme dauerhaft nach draußen, wodurch immer mehr geheizt werden muss, damit der Raum seine Temperatur behält. Das kostet aber unnötig viel Energie. Stattdessen sollten man einige Male am Tag komplett Stoßlüften, wenn auch nur für wenige Minuten.

7) Keine Lebensmittel wegwerfen
Mehr als 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel, darunter 12 Millionen Tonnen in Deutschland, werden pro Jahr weggeworfen. Währenddessen leiden über 700 Millionen Menschen an Hunger.
Wir hier in Deutschland kaufen und konsumieren oft viel mehr, als wir benötigen und verbrauchen können. Deshalb schmeißen wir Lebensmittel weg, die oft noch genießbar wären und die andere Menschen dringend benötigen würden. Wir sollten also darauf achten, nur so viel zu kaufen, wie wir wirklich konsumieren können, um nichts wegzuschmeißen. Stattdessen müssen wir so viel wie möglich wiederverwenden. Zum Beispiel kann man aus Gemüseresten selber Gemüsebrühe herstellen, oder aber sich mal informieren, wo man zum Beispiel Lebensmittel von Supermärkten herbekommen kann, die zwar noch vollkommen genießbar sind, nur nicht mehr den hohen äußerlichen Standarten entsprechen. Diese würden sonst weggeworfen werden, obwohl man sie noch gut weiterverwenden kann.

8) Weniger (Plasik-)müll
Heutzutage ist leider fast alles in Plastikmüll eingepackt, oft sogar doppelt und dreifach, obwohl man viele der Lebensmittel gut ohne Müll verkaufen könnte. Um diesen Müll zu vermeiden, vor allem den Plastikmüll, kann man z.B. Unverpackt-Läden aufsuchen oder auf einen Markt gehen. Es ist hier hilfreich, seine eigenen Dosen oder Beutel mitzubringen, um den Müll zu vermeiden. Auch in vielen Supermärkten kann man sich mittlerweile Lebensmittel in seine eigenen Behältern abfüllen.

9) Weniger konsumieren
Weniger Konsum muss nicht zwingend mit Verzicht verbunden sein. Es geht mehr darum, nicht mehr so übermäßig viel zu konsumieren und sich mehr Gedanken zu machen. Muss ich wirklich jedes halbe Jahr ein neues Handy haben? Brauche ich die 3 Pullis wirklich oder reicht vielleicht auch einer? Solche kleinen Entscheidungen kommen neben der Umwelt auch dem eigenen Geldbeutel zu Gute. Den ganzen Konsum kann man auch nachhaltiger gestalten, indem man zum Beispiel auf Second Hand setzt oder mal versucht, Klamotten zu (ver-)leihen oder sie weiterzugeben.

10) Ökostrom nutzen
Auf Ökostrom umzusteigen ist nur ein kleiner Klick, der zwar etwas teurer ist, dafür aber die erneuerbaren Energien und damit die zukünftigen Stromquellen unterstützt, anstatt klimaschädlichen Strom wie Kohlestrom zu benutzen.

11) Kein Palmöl mehr
Für Palmölplantagen wird der Regenwald abgeholzt. Dadurch verlieren Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum, es entstehen Schadstoffe, aber auch die jeweiligen Länder haben als Folge mit sozialen und ökologischen Problemen zu kämpfen. Palmöl ist in vielen unserer Lebensmittel vorhanden, darunter Nutella, Margarine, Babynahrung oder Fertiggerichte. Es lohnt sich also, die Packung einfach umzudrehen und dann gegebenenfalls auf palmölfreie Alternativen umzusteigen.

12) Spenden
Wie die meisten wissen, gibt es viele Organisationen, die sich für den Umweltschutz einsetzen. An diese Einrichtungen kann man spenden, um den Schutz unserer Umwelt zu unterstützen. Spenden kann man zum Beispiel an:

  • Greenpeace
  • Fridays for Future
  • WWF Deutschland
  • Deutscher Naturschutzring e.V.

Wie man sieht, gibt es viele Tipps und Ideen, wie man sein Leben so leben kann, dass es für sich und für die Umwelt nachhaltiger wird. Und diese Tipps sind nur einige Möglichkeiten, das zu erreichen. Wir alle können nicht von heute auf morgen die Welt ändern, aber jeder kann und sollte bei sich anfangen, auch wenn es alles nur kleine Schritte sind.