Das Leben der Anne Frank
Das Leben der Anne Frank

Das Leben der Anne Frank

Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren. Sie ist die Verfasserin des berühmten „Tagebuchs der Anne Frank“. Das Tagebuch nannte sie Kitty. Dies bekam sie zu ihrem 13. Geburtstag geschenkt. Sie durfte es selber aussuchen und schrieb darin Briefe wie an eine Freundin.

Zu ihrer Familie gehörten ihr Vater Otto und ihre Mutter Edith, außerdem ihre drei Jahre ältere Schwester Margot. Sie führten ein fröhliches und unbeschwertes Leben, bis Adolf Hitler an die Macht kam. Adolf Hitler hasste die Juden oder andere Leute, die z.B eine andere Meinung als er hatten, People of colour oder Leute mit Beeinträchtigungen. Für diese Menschen war es so schlimm, dass Adolf Hitler an die Macht kam, denn dieser verfolgte alle die ihm nicht passten. Das wussten diese Leute aber da noch nicht.

1933 flüchtete die jüdische Familie Frank aus Deutschland. Als erstes ging Otto Frank nach Merwedeplein in den Niederlande und dann die Mutter im September nach.
Anne Frank und ihre Schwester Margot fuhren zu ihrer Großmutter nach Aachen. Margot ging im Dezember 1932 in die Niederlande und Anne wurde im Februar 1933 als Geburtstagsgeschenk für ihre Schwester auf den Tisch gesetzt. Der Vater Otto Frank leitete einen Auslandssitz der Firma Opteka.

Doch bald waren die Nazis auch in der Niederlande. Es begann eine schreckliche Zeit für alle in die Niederlande geflüchteten Juden. Eines Tages bekam Margot einen Brief von der Regierung Deutschlands, in dem stand, dass Margot in Deutschland arbeiten solle. Otto Frank entschied schnell. Margot geht nicht. Also tauchten sie unter. Hinter der Fabrik stand ein Hinterhaus und es gab nur einen Weg hineinzugelangen und diesen kannten nur die Helfer Miep und Jan Gies, Elisabeth Voskuijl, Victor Kugler und Johannes Kleiman genau so wie die Untergetauchten: durch eine Tür mit eine Schrank davor. Danach kamen noch andere Juden: Auguste,Hermann und Peter van Pels und Fritz Pfeffer.

Drinnen war nicht viel Platz und Anne musste sich später ein Zimmer mit Fritz Pfeffer teilen. Im Haus gab es eine Treppe, drei kleine Zimmer, ein winziges Badezimmer, eine Küche und einen Dachboden. Bald waren alle wie eine große Familie. Den ganzen Tag musste sie leise sein, außer abends und am Wochenende. Anne war eigentlich ein fröhlicher Mensch, aber sie merkte oft, dass ihr die Freiheit fehlte. Da Anne aber keinerlei Chance hatte nach draußen in ihre Freiheit zu gehen, hatte sie oft Streit mit ihrer Mutter.

Doch alle hatten Angst und hofften, dass sie nicht in ein Konzentrationslager kommen. Ein Konzentrationslager ist ein Lager in dem alle Leute Zwangsarbeit machen müssen, z.B Gräben bauen, Batterien aufklopfen (daraus treten giftige Gase) oder Bergbau und vieles mehr. In diesem Lager wurden sie wie Sklaven behandelt und systematisch ermordet.

Zunächst lief aber alles gut für Anne ihre Familie und ihre Freunde. Bis zum 4.August 1944. Jemand hatte sie verraten. Sie wurden fest genommen und zum Hauptquartier der Deutschen Polizei gebracht. Am 8.August wurden die acht Untergetauchten mit einer Eisenbahn zum Lager Westerbrock gebracht. Als sie ankamen wurde, von jedem eine Karteikarte mit allen Personalien angefertigt. Dort wurde Anne mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in eine Baracke gebracht, die nur für Frauen war. Ihr Vater ging in eine andere. Otto Frank kam jeden Abend zu den dreien. Doch der Aufenthalt war noch schrecklicher als die Franks und ihre Freunde es sich vorgestellt hatten. Sie mussten in kahlen Holzbaracken schlafen wo die Fenster Risse hatten oder die Scheiben waren eingeschlagen. In den Baracken wurde nicht geheizt und die ‘‘Betten‘‘ waren nur ein großes Holzgestell. Als Matratzen wurden alte Postsäcke mit Heu gefüllt. Die Frauen im Konzentrationslager mussten Batterien aufhaken.

Am 2. September 1944 wurden alle Namen vorgelesen, die am nächsten Tag Richtung Osten mit einem Güterzug fahren sollten. Unter anderem auch alle aus dem ehemaligen Hinterhaus. Alle mussten im Zug stehen, alle waren müde, aber konnten nicht schlafen. Margot und Anne hatten es etwas besser, denn sie konnten sich bei ihren Eltern anlehnen. Dann kamen sie in der Nacht an einem grell erleuchteten Bahnhof an. Sie waren in Auschwitz angekommen. Ein paar deutsche Soldaten riefen :,,Alle aussteigen! Die Frauen nach links und die Männer nach rechts!‘‘ Dadurch wurden Margot und Anne mit ihrer Mutter von ihrem Vater getrennt.

Danach wurden die zwei Gruppen von Männern und Frauen noch einmal geteilt, sodass es am Ende vier Gruppen gab. Anne, Margot und ihre Mutter wurden in die richtige Gruppe eingeteilt. In die andere Gruppe kamen Kinder, ältere Menschen und Mütter mit ihren Kindern. Sie wurden direkt in die Gaskammer geschickt. Die Gaskammer sah aus wie eine Dusche, nur dass aus der Decke kein Wasser kam, sondern tödliches Gas.
Diese Leute starben darin. Danach wurden sie zum Krematorium gebracht. Dies ist ein Raum, wo alle die gestorben waren, verbrannt wurden. Die Kleidung, die übrig geblieben war, wurde dann gewaschen und neuen Häftlingen gegeben.

Otto Frank, Fritz Pfeffer und Hermann van Pels mussten den ganzen Tag Gräben ausheben. Aber Peter van Pels durfte bei der Post arbeiten. Anne, Margot und ihre Mutter wurden nach Bergen-Belsen gebracht. In diesem anderem Konzentrationslager sollten sie noch härter schuften.

Dort war es in den Wintermonaten kalt. Deshalb wurden Anne und Margot krank. Sie steckten sich mit der Krankheit Flecktyphus an. Sie lagen aber auch neben einer Tür, wo es die ganze Zeit zog. Anne und Margot riefen dauernd,man solle die Tür zumachen, denn sie waren zu schwach, um die Tür selber zu schließen.

Eines Tages im März 1945 fiel Margot aus dem Bett auf den harten Steinboden. Sie war sofort tot. Einen Tag später starb auch Anne. Sie sagte kurz vor ihrem Tod: ,,Ich habe niemanden mehr.‘‘ Zu diesem Zeitpunkt wusste sie nicht, dass ihr Vater noch lebte und schon frei war. Befreit von britischen Soldaten. Otto Frank ging nach seiner Befreiung wieder nach Amsterdam. Dort ging er direkt nach seiner Ankunft zu Miep und Jan Gies. Die beiden konnten ihm erzählen, dass die anderen Helfer Elisabeth, Victor und Johannes den Krieg überlebt hatten.

Als Otto Frank erfuhr, dass Anne und Margot tot waren und er es den anderen erzählte, übergab Miep ihm Annes Tagebuch, das sie im Hinterhaus gefunden und bewahrt hatte. Ein paar Tage später veröffentlichte Otto Annes Tagebuch. Heute bewegt es sehr viele Menschen, denn man sollte nie vergessen, was damals für schreckliche Verbrechen begangen wurden.

Titelbild: pixabay.com