Bob Dylan – Rentner-Rocker oder Pop-Poet?
Bob Dylan – Rentner-Rocker oder Pop-Poet?

Bob Dylan – Rentner-Rocker oder Pop-Poet?

Titelbild: pixabay.com

Bob Dylan ist einer der erfolgreichsten Sänger der Geschichte, wo er vor allem in der Rock- und Folk Szene bekannt ist. Neben vielen Grammys, dem wichtigsten Musikpreis, hat er zudem den Literaturnobelpreis für seine geschriebenen Texte gewonnen. Eine prägende Rolle hatte er zudem während der 68er Bewegung. Doch was macht ihn so besonders?

Biografie

Bob Dylan wurde am 24. Mai 1941 in Duluth in Minnesota als Sohn von russisch-jüdischen Immigranten geboren. Bereits in seiner Kindheit lernte er Klavier zu spielen, was jedoch schnell zum Gitarrespielen wechselte. Nach der Schule begann er zu studieren, dieses Studium brach er jedoch schnell wieder ab- Während dieses Studiums konzentrierte Dylan sich auf Auftritte in kleinen Cafés, wodurch er sich schnell einen Namen in der Folk-Musik-Szene machte. In dieser Zeit änderte er auch seinen Namen von „Robert Zimmermann“ über „Bob Allen“ und „Bob Allyn“ schließlich zu „Bob Dylan“. Nach dem Abbruch seines Studiums im Jahre 1960 begab er sich nach New York, wo er auch seinen ersten Plattenvertrag bekam. Die Annahme des Plattenvertrages führte zu einer Abwendung der Folk-Musik, was seinen Anhängern zunächst jedoch missfiel: Bei Beinahe jedem Konzert wurde Bob Dylan ausgebuht. Es folgte eine Erschöpfungspause, auf welche im Jahre 1970 jedoch ein Comeback folgte. Seither durchlebte Bob Dylan mehrere Genrewechsel, was ihn jedoch nicht an seinem Erfolg hinderte.

Einfluss auf die Popkultur

Bob Dylan prägte wie kaum ein anderer die Entwicklung der Musik in den Vereinigten Staaten. Durch seine Texte hat er es geschafft, der Rockmusik eine neue sprachliche Komplexität zu übermitteln. Die Rockmusik, die vor Bob Dylan hauptsächlich aus Liebesliedern bestand, bekam durch seinen Einfluss zum ersten Mal Texte über sozialkritische Themen.
Zwar hat Bob Dylan nicht die schönste Singstimme, doch ob dies mit der absichtlich, künstlerischen Verstellung“ zu begründen ist, oder ob er einfach nicht singen kann liegt immer im Auge des Betrachters. Quellen meinen sogar, dass er für die Prägung der Popmusik das Gleiche bedeute wie Einstein für die Physik.

Nobelpreisträger

Im Oktober gab das schwedische Nobelpreiskomitee bekannt, dass sie Bob Dylan „für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Songtradition“ den Literaturnobelpreis verleihen. Eine Woche nach der Bekanntgabe gelang es dem Komitee nicht, mit Bob Dylan in Kontakt zu treten, erst nach zwei Wochen erkannte auch Bob Dylan seinen Preis an. Bei der Preisverleihung im November erschien er nicht persönlich um seinen Preis abzuholen, doch seine Künstlerkollegin Patti Smith nahm diesen für Bob Dylan an.
Er erklärte später, dass er sich nicht sicher sei, inwiefern man seine Songtexte als Literatur bezeichnen könne, denn ihm sei die Bedeutung seiner Texte nicht so wichtig, so lang sie gut klängen. Literatur hingegen sei dazu da, gelesen zu werden, und nicht um gesungen zu werden.

Seine bekanntesten Lieder:

  • Blowin‘ in the Wind
  • Knocking on Heaven’s Door
  • Like a Rolling Stone
  • The Times they are a-changin‘

Seine neuesten Alben/Songs:

  • Springtime in New York: The Bootleg Series (2021)
  • Rough and Rowdy Ways (2020), darauf der Song Murder Most Foul

Warum lohnt es sich heutzutage immer noch Bob Dylan zu hören?

Denkt man an die Musik von Bob Dylan, so fällt es gerade der jüngeren Generation schwer sich nicht von dem Klischee der „Rentnermusik“ beeinflussen zu lassen. Durch das Hören und Verstehen von den Texten Bob Dylans beginnt man jedoch die soziale Lage der 60er und 70er Jahre innerhalb der Vereinigten Staaten immer mehr und mehr zu begreifen. Seine Texte sind somit ein historischer Nährwert. Außerdem eignet sich seine Musik perfekt als sogenannte „Lagerfeuermusik“. Gerade Songs wie „Blowin’ In The Wind“, die mit sehr simplen Akkorden gespielt werden, sind perfekt geeignet.