Sport ist ein täglicher Begleiter unseres Alltags. Egal ob mit dem Fahrrad zur Schule, der wöchentliche Sportunterricht oder das Training am Nachmittag – er gehört einfach dazu. Abgesehen vom Spaßfaktor und der offensichtlich daraus resultierenden gesundheitlichen Verbesserung kann Sport auch gegen Angst helfen.
Durch wissenschaftliche Forschungen wurde schon oftmals bewiesen, dass Menschen, die sich oftmals sportlich betätigen, ein geringeres Risiko vorweisen, eine Angsterkrankung zu erleiden.
Doch was genau ist überhaupt eine Angsterkrankung?
Angst zu haben ist etwas ganz Natürliches, doch bei manchen Menschen kann Angst ein übermäßiges Ausmaß annehmen. Dann spricht man von einer Angsterkrankung. Sie gilt mit Depressionen zu den am häufigsten auftretenden psychischen Erkrankungen. Auftreten können Angsterkrankungen als Panikstörungen, spezifische Phobien oder Sozialphobien. Bei einer fehlenden Behandlung kann sich die Angst immer weiter ausbreiten und führt zu „Angst vor der Angst“, auch Erwartungsangst genannt.
Nun soll Sport gegen all diese Probleme helfen. Zum einen ist Sport Ablenkung. Sorgen, Probleme und Ängste können vergessen werden und die ganze Konzentration wird dem Sport gewidmet. Auch innere Widerstände und die Müdigkeit werden überwunden und neue Kraft getankt. Dadurch wird das Selbstwertgefühl gesteigert und es entstehen Erfolgserlebnisse. Außerdem lernt man unabhängig zu handeln, entwickelt ein Gefühl für den eigenen Körper und lernt, gut mit diesem umzugehen.
Doch ganz von Risiken ist die Behandlung durch Sport nicht befreit. Typische Symptome, die beim Sport entstehen wie Schwitzen, schnellerer Herzschlag und Atmung, können durch den Körper falsch gedeutet werden und z. B. als Ankündigung für eine erneut auftretende Panikattacke interpretiert werden. Daher ist es sehr wichtig sich nicht von seinem Körper täuschen zu lassen und dies als Chance zu sehen, die Symptome als harmloser wahrzunehmen.
Kann Sport eine anderweitige Therapie also vollkommen ersetzten?
Dem kann leider nicht zugestimmt werden. Sport ist kein Ersatz für eine medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung. Sport stellt aber auf jeden Fall eine gute Ergänzung dar und kann die Notwendigkeit eines Medikaments verringern.
Welcher Sport kann helfen?
Das Wichtigste ist einen Sport zu finden, der einem Spaß macht und nicht mit Zwang verbunden ist, da man sonst keine Lust oder Motivation hat. Forschungen ergaben, dass vor allem Ausdauertraining mit leichter bis mittlerer Intensität wie Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen am hilfreichsten ist. Aber auch Sportarten wie Yoga oder Krafttraining können zur Erholung und Verringerung der Symptome beitragen.
Allgemein kommt es auch immer auf die Art der Angsterkrankung an. Sucht man nach sozialen Kontakten, wäre eine Teamsportart genau das Richtige. Das gemeinsame Hinarbeiten einem Ziel entgegen kann die Situation etwas weniger bedrohlich wirken lassen und den Druck, alleine verantwortlich zu sein, nehmen.
Wichtig ist, nicht zu viel von sich selbst zu erwarten und nicht mit zu hohen Erwartungen in das neue Hobby zu starten, um eine zu hohe Last zu verhindern. Sport kann also unabhängig von den bekannten Folgen wie der Verbesserung der körperlichen Fitness auch eine gute Ergänzung bei der Behandlung von Angstkrankheiten sein bis hin zu einer dadurch resultierenden Verringerung der nötigen Medikamente.